Geschichte des Freien Kindergartens

Die freien Kindergärten enstanden aus der 68er-Bewegung und wurden vor allem von Frauen gefordert. Unzufrieden mit den gängigen Erziehungs- und Gesellschaftsnormen schufen Eltern eine Alternative zu den staatlichen Kindergärten: einen Ort für ihre Kinder, an dem sie als Eltern mitsprechen, mitgestalten, mitbestimmen, experimentieren und gleichzeitig berufstätig sein konnten. So entstand der Freie Chindsgi Hönggerberg als einer der ”Experimentier-Kindergärten”. Eine Besonderheit waren an diesen Tageskindergärten neben der angestrebten repressionsfreien Erziehung die längeren Öffnungszeiten sowie kleinere und vor allem altersdurchmischte Kindergruppen.

In der Organisation und den pädagogischen Ziele orientierten sich diese neuen Betreuungseinrichtungen stark an den Bedürfnissen der Eltern. Auch heute noch sind die freien Chindsgis selbstverwaltete Einrichtungen, welche jedoch von der Stadt Zürich anerkannt sind und durch Subventionen unterstützt werden.

Die einst zehn freien Kindergärten in Zürich waren durch eine Dachorganisation vernetzt und arbeiteten in vielen Fragen eng zusammen. Inzwischen gibt es in Zürich nur noch zwei solcher Kindergärten. Viele der reformerischen Ideen und pädagogischen Impulse wurden inzwischen von öffentlichen Kindergärten und teilweise Schulen aufgenommen oder zumindest ausprobiert.