Der Chindsgi befindet sich in einem alten, mehrgeschossigen Bauernhaus. Dazu gehört auch die Fläche um das Gebäude herum, inklusive weiterer Gebäude. Es ergeben sich dadurch diverse Spiel- und Aktivitätsorte.
Im Haus haben wir im Erdgeschoss das Bistro (Aufenthalts- und Spielzimmer), die Küche und die Garderobe. Im ersten Geschoss befinden sich das Malatelier, der Bauraum sowie ein Spielraum. Im zweiten Obergeschoss ist das Kreiszimmer inklusive einem kleinen Vorraum. Auf dem Gelände befinden sich neben der Freifläche auch noch eine Scheune, eine Turnhalle, ein Baumhaus und ein Sandkasten.
Der Chindsgi ist von Montag - Donnerstag jeweils von 8 Uhr bis 17 Uhr geöffnet (Freitag ist der Chindsgi geschlossen). Da die Kinder den ganzen Tag betreut werden können, nehmen sie auch die Mahlzeiten gemeinsam ein. In familiärer Atmosphäre wird das frisch zubereitete Essen genossen. Auch in den Ferien sind bekannte Bezugspersonen anwesend, und auch die Kindergruppe ist vertraut. Somit gibt es weder an Nachmittagen noch in den Schulferien einschneidende Wechsel. Die Kinder sind immer in ihrem vertrauten Rahmen und erfahren Konstanz.
Jeweils mittwochs ziehen die Kinder bereits am Morgen los in den nahen Wald zu ihrem Waldsofa. Am Mittag braten die Kinder am Feuer ihr Mittagessen. Sie erkunden den Wald, machen Spiele, bauen Hütten, schaukeln, klettern auf Bäume und kehren am Abend müde, schmutzig und glücklich zum Chindsgi zurück.
Der Aussenbereich des Kindergartens bietet Wiese, Sandkasten, Gartenbereich, Fahrmöglichkeiten für Spielfahrzeuge und weitere Orte für freies und kreatives Spielen.
Die Scheune wurde zur Turnhalle umfunktioniert und wird mit ihren verschiedenen Spiel-und Turnmöglichkeiten immer wieder gerne genutzt.
Ob Malen im Malatelier, Rollenspiele im Bauzimmer, Bücher lesen und essen im Bistro oder freies Spielen im Spielzimmer - die verschiedenen Räume im Chindsgi bieten vielfältige Entfaltungsmöglichkeiten.
Unter fachkundiger Anleitung entwickeln die Kinder ihre handwerklichen Fertigkeiten und bauen immer wieder eigene Spielzeuge.
Die Ganztagsbetreuung ermöglicht auch gemeinsame Mahlzeiten, welche von den Eltern frisch und gesund zubereitet werden. So werden das Znüni, Zmittag und Zvieri gemeinsam eingenommen - ein wichtiges Ritual.
Die pädagogischen Handlungsprinzipien – situations- und prozessorientiertes Arbeiten, Lernen im Alltag, freies Spiel, naturbezogenes Lernen – werden durch die speziellen Rahmenbedingungen des freien Chindsgis geprägt. Dazu gehören die breite Altersdurchmischung und die Kontinuität der Gruppe über mehrere Jahre, sowie der Ganztagesbetrieb.
Situations- und prozessorientiertes Lernen
Kreatives Wachstum wird gefördert durch selbstbestimmte Projekte in
Werkstätten, Ateliers und offenen Räumen. Indem sie gemeinsam Lösungen
suchen üben die Kinder den Dialog und verschiedene Ansichten zu
akzeptieren. Die Ideen der Kinder sind unabdingbarer Bestandteil des
Lernprozesses. Beim täglichen Erproben, Erfinden und Üben werden auch
scheinbare Fehler als wertvolle Erfahrungen betrachtet.
Lernen im Alltag
Die Kinder übernehmen Verantwortung für den Alltag: Sie decken den
Tisch, helfen beim Kochen oder giessen Pflanzen im Garten. Beim
Gestalten der Gruppenräume oder beim Festlegen von Regeln werden sie mit
einbezogen. Ihnen wird so zunehmend bewusst, dass sie den Alltag
mittragen und -gestalten können. In lebenspraktischen Bereichen wie
Schuhe binden oder Zähne putzen helfen die Älteren den Jüngeren.
Konflikte zwischen Grösseren und Kleineren, Stärkeren und Schwächeren
lernen die Kinder mit der Unterstützung der Kindergärtnerin zunehmend
selbständig zu lösen. Gemeinschaftsaktivitäten (Morgenkreis, gemeinsames
Singen, gemeinsames Essen) vermitteln den Kindern Sicherheit und
Orientierung.
Freies Spiel
Im freien, nicht angeleiteten Spiel kann jedes Kind seine Fähigkeiten
im Handeln und Zusammenleben entwickeln. Intrinsisches Lernen wird
ermöglicht und unterstützt.
Naturbezogenes Lernen
Die natürliche Umgebung dient als Lern- und Erfahrungsraum. Der Garten, die Nähe zum Wald und der wöchentliche Waldtag ermöglichen Abenteuer, Naturerfahrungen und intensive Erlebnisse. Die Naturpädagogik schafft ganzheitliche, erlebnisorientierte Zugänge zu abstrakteren Nachhaltigkeitsthemen wie Zyklizität, Vernetzung oder Komplexität. Dabei stehen das Lernen mit Herz und die Wahrnehmung mit allen Sinnen im Vordergrund. Über einen praktischen Ansatz werden Neugier und Interesse für alles Lebendige geweckt.
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